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Der Herbst aus Sicht der TCM

Die Sichtweise der traditionell chinesischen Medizin auf den Herbst kann uns dabei behilflich sein gesund durch die dunkle Jahreszeit zu kommen. Es geht hierbei in erster Linie darum Funktionsweisen des Körpers zu verstehen und den Organismus durch eigenes Verhalten zu stärken.

Der Herbst

Wie ich schon in einem vorigen Blogartikel beschrieben habe, ist der Herbst die Zeit, in der sich die Natur in sich zurückzieht.

Viele von uns empfinden den Herbst als unangenehme Zeit. Die Tage werden kürzer und bei manch einem stellt sich eine Art depressiver Verstimmung ein. Das Fallen der Blätter von den Bäumen suggeriert ein Absterben der Natur, welches wir als negativ empfinden.

Die TCM hat hier eine andere Sichtweise, die es uns ermöglicht den Herbst aus einem ganz anderen Gesichtspunkt zu betrachten. Der Herbst ist die Zeit, in der das Yang weniger wird und das Yin mehr. Das heißt, Aktivität nimmt ab und Ruhe zu. Nur, wenn sich die Natur in sich zurückzieht und über Herbst und Winter regeneriert und Kräfte sammelt, kann sich im Frühling neues Leben bilden. 

Rückzug als Erneuerung

Somit steht der Rückzug im Herbst für die Erneuerung des Lebens. Kräfte werden gesammelt, der Organismus kann sich regenerieren und neu bilden.

Aus dieser Sicht betrachtet ist der Herbst eine sehr positive und wichtige Zeit.

Übertragen wir dies auf unser Leben, so sollten auch wir die Zeit nutzen und mehr Ruhe in unseren Alltag bringen. Damit ist natürlich nicht gemeint, sich aus allem zurück zu ziehen, das geht auch gar nicht. Der Arbeit muss weiter nachgegangen werden und Dinge des täglichen Lebens wollen erledigt werden. Was wir aber tun können ist, entsprechend des aufstrebenden Yins uns wieder mehr um Ruhephasen zu kümmern. Dies hilft dem Körper dabei sich zu regenerieren, wie es nun seiner Natur entspricht. 

Abwehrkräfte stärken

Dies läßt auch die Frage, ob wir krank werden oder nicht in einem ganz anderen Licht erscheinen. Neben abwehrstärkenden Kuren gilt es aus diesem Gesichtspunkt vor allem durch die Anpassung des eigenen Rhythmus Abwehrkräfte stabil zu erhalten. Sollten wir ausschließlich über stärkende Mittel versuchen unser Abwehrsystem zu stabilisieren, gleichzeitig aber entgegen dem natürlichen Rhythmus leben, so könnte es gut möglich sein, dass diese Versuche scheitern. Die Folge wäre, dass wir trotz vermehrter Einnahmen von stärkenden Substanzen krank werden oder uns geschwächt fühlen.

Ausgleich von Aktivität und Ruhephasen

Hatten wir im Frühling und Sommer das Bedürfnis nach viel Aktivität, so sollte nun ausgleichend viel Ruhe in den Tagesablauf integriert werden. Ganz wichtig ist hierbei, dass beispielsweise das Sitzen auf der Couch vor dem Fernsehen, in dem ein Thriller läuft, keine Ruhe ist. Das merkt jeder selbst, der nach einem aufregenden Film noch aufgekratzt ist und nicht schlafen kann. Auch das Handy in der Hand führt nicht zu Ruhe und Ausgleich. In gewisser Form ist natürlich alles, was wir tun auch Aktivität. Es stellt sich nur die Frage, wie ausgeprägt und aufreibend diese ist. Für den Einen ist der abendliche Spaziergang entspannend, für den Nächsten ist es die leise Musik bei Kerzenschein oder dem Kaminfeuer. Wichtig ist auf jeden Fall mehr Ruhe in den Alltag zu bringen und dem Körper so die Möglichkeit zu geben sich ausreichend zu erholen und neue Kräfte zu sammeln.

Dünnhäutigkeit im Herbst

Die Lunge ist das Organ, welches nach der TCM im Herbst seine aktivste Zeit hat.

Die Haut ist aus Sicht der TCM sozusagen der Resonanzkörper der Lunge. Auf emotionaler Ebene gehört hier ebenfalls die Schlagfertigkeit und das Gefühl von Trauer dazu. Auch unsere Sensibilität zählt in diesen Bereich hinein. Fühlen wir uns nun im Herbst besonders dünnhäutig, dann spricht auch dies für ein mögliches Ungleichgewicht. Wären wir ausgeglichen in diesem Bereich, dann wären wir schlagfertig, würden uns beispielsweise über eine Bemerkung keine Gedanken machen sondern schnell reagieren und gut wäre es. Wir würden uns nicht so empfänglich für alles fühlen, was wir um uns herum mitbekommen. Hier gehören Nachrichten genauso dazu wie das, was andere Menschen sagen und tun. Das heißt nicht, dass es erstrebenswert ist abzustumpfen. Sollten wir uns aber von allem, was auf uns einströmt, viel zu stark betroffen und dünnhäutig fühlen, dann kann das ein Indiz dafür sein, dass wir hier mehr Harmonie und Ausgleich schaffen dürfen.

Der oben beschriebene Ausgleich im Tagesrhythmus kann eine Möglichkeit sein die Lunge zu stärken. 

Sollten jedoch größere Beschwerden vorliegen, dann kann eine Behandlung nach den Grundsätzen der TCM hier sehr gute Dienste leisten.

Tagesstruktur als Hilfe

Eine gute Tagesstruktur kann dabei behilflich sein mehr Ruhe und Entspannung in den Alltag zu integrieren. Was für manch einen fest gefahren klingen mag, kann für Ausgeglichenheit sorgen. Festgelegte Zeiten machen den Tag vorhersehbar und planbar. wichtig ist hierbei natürlich sich nicht unter Druck zu setzen, sondern den Tag so zu gestalten, dass letztendlich mehr Freiraum für Ruhe und Entspannung bleiben.

So können wir es schaffen im Einklang mit der Natur gesund und gestärkt durch die kalte Jahreszeit zu kommen.

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Melanie Joußen

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